Pass von Hermine Moos

Quelle:
Münchner Stadtarchiv

Hermine Moos kam am 12. August 1888 als älteste Tochter des Ingenieurs Max Moos und seiner Ehefrau Sophie Juliane Moos in Frankfurt/Main zur Welt.

 

Zwei Jahre nach ihr wurde ihre Schwester Henriette, Schriftstellerin (* 10. Februar 1890 in Frankfurt/Main) geboren.



Adressen in München:
Ainmillerstr. 22/I bei den Eltern (seit 13.08.1914)
Kunigundenstraße 29/0 bei den Eltern (seit 15.09.1917)

 

Welche Ausbildung Hermine Moos genoss, ist bisher nicht bekannt. Nach dem Umzug der Familie nach Heidelberg erschien sie 1913 im dortigen Adressbuch unter der Berufsbezeichnung Malerin.[1] Im selben Jahr stellte sie in Cassirers Berliner Kunstsalon zwei Bilder von Seebuchten aus.[2] 1914 übersiedelten die Eltern und ihre beiden erwachsenen Töchter nach München. 1915 nahm ein Gemälde von Hermine Moos, das den bayerischen König Ludwig III. zeigt, an einer Kriegslotterie des Roten Kreuzes im Münchner Glaspalast teil.[3] 1917 bezog die vierköpfige Familie in München-Schwabing in der Kunigundenstraße 29 eine großzügige Wohnung im Hochparterre rechts, in der die berühmte Puppe entstand. 1918 wurden Werke von ihr in einer Kunstausstellung in Berlin im Hohenzollernhaus gezeigt:

Sie blieb unverheiratet.

Kurz nach ihrem 40. Geburtstag nahm Hermine Moos eine Überdosis Veronal und starb in den Morgenstunden des 15. August 1928 im Krankenhaus München-Schwabing. Ihr Grab befindet sich auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in München. Hermine Moos entstammte einer jüdischen Familie. Ihre Mutter wurde im Nationalsozialismus 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet. Ihre Schwester, Dr. Henriette Moos, verweigerte 1941 die Deportation, sie wählte den Suizid. Fünf weitere Bewohner des Hauses K29 wurden ebenfalls in den Konzentrationslagern ermordet.

 

Weitere ausführliche Informationen zu Hermine Moos finden Sie auch auf Wikipedia.